INFO
Trotz des großen Erfolges während der Pandemie, genehmigt die DGP bedauerlicherweise den damals möglichen Online-Unterricht nicht mehr weiter.
Die neue Regelung sieht nun maximal 25% Onlineunterricht vor.
Die Kurse wurden natürlich entspechend umgestellt und
es ist sehr schade, dass letztlich alle Versuche gescheitert sind, diese fortschrittliche und moderne Methode der Weiterbildung aufrecht zu erhalten.
Aus den unglaublich vielen Rückmeldungen konnte man deutlich erkennen, dass die Online- bzw. Hybrid-Version der Kurse den meisten Teilnehmenden in vielerlei Hinsicht entgegenkam und Chancen gab, die es nun nicht mehr gibt. Anfängliche Ängste oder Unsicherheiten waren sehr schnell ausgeräumt und die Begeisterung und Motivation im Unterricht waren überwältigend für mich als Kursleitung. Eine Qualitätsminderung konnte nicht festgestellt werden, auch wenn natürlich die persönliche Präsenz ihre Vorteile hat, die man durchaus vermissen kann.
Die Pandemie hat uns jedoch allen gezeigt, dass man mit viel Engagement und Offenheit für neue Wege, alle Hindernisse in angemessener Weise überwinden kann und sogar neue, positive Erfahrungen macht, die man sich vielleicht aus Bequemlichkeit im alten Schema sonst entgehen ließe.
Vielleicht dürfen wir für die Zukunft ja darauf hoffen, dass man die Bedenken auf längere Sicht doch irgendwann ausräumen kann und diese zeitgemäße Chance wieder anbieten darf. Es ist ja nicht so, als gäbe es dann gar keine Präsenzkurse mehr. Es wäre nur einfach eine Variante, die man durchaus mit entsprechenden Maßnahmen ohne Qualitätseinbußen nutzen könnte.
Immerhin haben ich als Kursleitung mit meinen Co-Dozenten mit größtem Einsatz daran gearbeitet, dass die Online-Kurse den Präsenz-Kursen sowohl qualitativ als auch inhaltlich in nichts nachstehen mussten.
Ich denke da beispielsweise an die vielen Zusatzstunden, in denen wir alles ausprobiert und umgesetzt haben, um den Teilnehmenden alle Wege zu öffnen, um den Kurs so interessant, persönlich und lebensnah wie möglich zu gestalten. Das ging soweit, dass für die Aromatherapie teilweise sogar von den Dozenten ganze Duftsortimente zum ausprobieren nach Hause geschickt wurden. Oder ich denke an die ergreifenden Stunden mit Dietmar zum Thema Trauer, in denen die Emotionen und persönlichen Begegnungen teilweise sogar übertroffen haben, was wir sonst aus Präsenzkursen kennen. Vielleicht kam das durch die Sicherheit der eigenen vier Wände, die eine Offenheit online zuließ, wie sonst kaum, wenn man zusammen ist. Wenn das kein persönlicher Einsatz mit Herz und höchst persönlich und berührend ist!?
Die Teilnehmenden haben es uns ja auch mit überwältigend positiven Rückmeldungen gedankt.
Hoffen wir, dass die DGP das echte Engagement und auch die Qualität dahinter künftig wieder für OnlineKurse anerkennt und diese irgendwann erneut möglich sein werden.
Dazu noch etwas sehr persönliches:
Für mich war die Online-Zeit während der Pandemie in mehrerlei Hinsicht eine besonders herausfordernde Zeit!
Wie die Meisten wissen, ist meine Mitschwester schwerst erkrankt und pflegebedürftig geworden. Ihre Erkrankung gilt bisher als unheilbar und ist auch noch nicht wirklich therapierbar (nur Symtom-lindernd) – also eine palliative Erkrankung, auch wenn das noch nicht offiziell anerkannt ist, obwohl dafür gekämpft wird.
Durch die Online-Kurse hatte ich die wertvolle Chance, meine Mitschwester daheim zu pflegen und dennoch weiter als Kursleitung zu arbeiten, um unseren Lebensunterhalt zu verdienen. (Wir werden ja nicht von einem Kloster oder der Kirche unterstützt, sondern sind komplett autonom, wie jeder andere Bürger auch).
Da die DGP (trotz inständiger Bitten) keinerlei Ausnahme für mich macht, musste ich extrem viel umstellen. Es ist für mich doppelt traurig und belastend, dass ich nur noch sehr beschränkt Online unterrichten kann – dann eben teilweise mit anderen Seminaren und Kursen.
Es ist meine Überzeugung, dass ich nicht Palliative Care unterrichten und gleichzeitig meine palliativ-pflegebedürftige Mitschwester im Stich lassen will!
Das ist für mich unvorstellbar und ich werde alles tun, um weiter für sie dasein zu können. Schade, dass ausgerechnet mein Beruf als freiberufliche Dozentin und Kursleitung für das Curriculum Palliative Care der Deutschen Gesellschaft für Palliatvmedizin für mich jetzt das größte Hindernis ist. Ich konnte eben nur über die Online-Schulungen daheim sein und gleichzeitig arbeiten / unterrichten und meine Mitschwester versorgen.
Aber ich werde auch das schaffen!
Wie immer werde ich eine Lösung finden – egal wie viele Schwierigkeiten es auch sein werden. Das bin ich sowohl meinem Herzensanliegen – den Palliative Care Weiterbildungen als Kursleitung – als auch meiner Mitschwester schuldig.
Danke für Eure Unterstützung und Ermutigung über die wunderbaren, begeisterten und motivierten Rückmeldungen, Briefe, Mails und Nachrichten, die ich von Euch bekomme.
Ihr zeigt mir, dass meine Mühe und mein Engagement als Kursleitung nicht umsonst sind, sondern dass es sich weiterhin lohnt, mein Wissen und meine Erfahrungen möglichst vielen Leuten über die Kurse weiterzugeben.
In diesem Sinne hoffen wir, dass irgendwann auch wieder Onlie-Kurse vollumfänglich zugelassen werden. Dann würde mein Leben wieder leichter werden und auch das meiner Mitschwester, solange sie noch so schwerstkrank und bei mir ist.